Recherchen und Gutachten
Am Beginn einer jeden Lagerstättenerkundung steht eine eingehende Recherche zum geologischen Kenntnisstand. Diese greift zunächst auf geologische Karten in unterschiedlichen Maßstäben zurück, welche die spezifischen geologischen Verhältnisse eines Gebietes dokumentieren und sie in Form einer zweidimensionalen Darstellung abbilden (Flächenbild). Für regionale Betrachtungen kommen im Allgemeinen Kartenwerke im Maßstab 1 : 500.000 bis 1 : 50.000 zum Einsatz, für objektbezogene örtliche Betrachtungen finden detailliertere Karten im Maßstab 1 : 50.000 bis 1 : 5.000 Verwendung. Bei speziellen geologischen Fragestellungen besitzen neben den „klassischen“ geologischen Karten insbesondere thematische Karten zum Beispiel zur Boden-, Hydro- und Rohstoffgeologie oder zu geophysikalischen und geothermischen Parametern des Untergrunds eine große Bedeutung.
Die zweite Säule bei der geologischen Recherche bilden Archivbestände, die bei Ämtern, Behörden und Unternehmen vorgehalten werden. Sie umfassen unter anderem geologische Berichte, Dokumentationen und Schichtenverzeichnisse von Bohrungen in analoger und/oder digitaler Form und stehen unter bestimmten Bedingungen für Recherchearbeiten zur Verfügung. der in den fünf Jahrzehnten von unseren Mitarbeitern geleisteten Arbeit resultiert ein bedeutendes regionalgeologisches Archiv, auf welches wir im Rahmen unserer Recherchen zurückgreifen können. Es enthält eine große Zahl unterschiedlichster geologischer Ergebnisdokumentationen, einen gut gefüllten Bohrdatenspeicher sowie umfangreiches Kartenmaterial.
Zum Abschluss einer Recherche wird der ermittelte geologische Kenntnisstand zusammengefasst und in einem Gutachten dargestellt und bewertet. In Abhängigkeit von der Aufgabenstellung und den Ergebnissen der Recherche werden problemorientierte Lösungsansätze abgeleitet.
Suche und Erkundung von Lagerstätten
Die Lagerstättenerkundung ist ein bewusst geführter und geplanter Prozess, der auf die Kennzeichnung von Lagerstätten ausgerichtet ist. Sie folgt einer eigenen Methodik, in die eine Reihe von geowissenschaftlichen Teildisziplinen eingebunden sind. Hierzu gehören vor allem die Geofernerkundung, Geophysik, Geochemie, Mineralogie u.a. während die Phase der Suche auf größere geologische Einheiten ausgerichtet ist und der Entdeckung einer Lagerstätte dient, werden mit der nachfolgenden Erkundung die wesentlichen Voraussetzungen für die wirtschaftliche Nutzung einer Lagerstätte geschaffen. Im Mittelpunkt stehen dabei im Wesentlichen drei Fragenkomplexe:
Klärung des Lagerstättenbaus
- Geometrie der Lagerstätte
- Ermittlung der Abraum-, Zwischenmittel- und Rohstoffmächtigkeiten
- Vorratsberechnung
Ermittlung der Rohstoffqualität
- rohstoffspezifische Eignungsuntersuchungen
- Ermittlung von chemischen, physikalischen und technologischen Parametern
- Klassifizierung des Rohstoffs nach unterschiedlichen Qualitäten
Klärung der montangeologischen Verhältnisse
- Ermittlung der Lagerungsverhältnisse
- Ausbildung, Mächtigkeit und Eigenschaften der liegenden und hangenden Begleitschichten
- Klärung hydro- und ingenieurgeologischer sowie geotechnischer Fragestellungen
- Bodengeologie
- Begleitrohstoffe
Oberflächengeophysik - Geoelektrische Widerstandskartierung
Im Rahmen der Lagerstättenerkundung werden insbesondere im Stadium der Suche geophysikalische Messverfahren eingesetzt. Besonders eignen sich hierfür wegen ihrer Aussagefähigkeit und wegen des relativ geringen apparativen und methodischen Aufwands Widerstandsverfahren. Messverfahren baut auf einer Vier-Punkt-Anordnung auf (siehe Abbildung). Über zwei Elektroden (A und B) wird ein niederfrequenter Wechselstrom zugeführt. An den Sonden (M und N) wird eine Spannung gemessen, die sich auf Grund des spezifischen Widerstandes der unterschiedlichen Bodenschichten im Untergrund einstellt.
Dieses kostengünstige Verfahren eignet sich besonders:
- zur Abgrenzung rolliger und bindiger Sedimente,
- zur Ausgrenzung rohstoffhöffiger Bereiche,
- zur Bestimmung der Abraum- und Lagerungsverhältnisse,
- zum gezielten Ansatz von Erkundungsbohrungen und damit zur Optimierung des Bohraufwandes.
